Autor, Regisseur
Künstlerischer Leiter von Şermola Performans
Koordinator für Kurdische Abteilung von Eurodram (European network for drama in translation)
Mitbegründer und Co-Leitung von Nexus (Kurdisch-Deutsches Netzwerk Theaterschaffender)
Mirza Metin beschäftigt sich seit 1995 mit Theater. Seine Schauspielausbildung machte er bei Teatra Jiyana Nû’da und Seyr-î Mesel und spielte in vielen Stücken mit. An der Istanbul Teknik Universität studierte er im Studiengang Volkstänze, drei Jahre Tanz und Musik. Er absolvierte ebenso an der Istanbul Universität seinen bachelor of arts im Studiengang Theaterkritik und Dramaturgie im Hauptfach Dramaturgie und Kunst des dramatischen Schreibens. Gemeinsam mit Berfin Zenderlioğlu gründet er im Jahr 2008 Şermola Performans in Istanbul. Viele Stücke, die Mirza Metin für Şermola Performans schrieb und inszenierte wurden von verschiedenen Institutionen mit Preisen ausgezeichnet oder nominiert. Einige Stücke wurden ins Zazakî, Türkische, Deutsche, Englische, Französische und Ungarische übersetzt. Die Stücke „Serencama Qijikan“ und „Panopticon“ wurden für das Internationale Theaterfestival Istanbul eingeladen. Seine Stücke werden in kurdisch vom Avesta Verlag veröffentlicht. In französischer Sprache werden seine Theaterstücke vom Verlag Maison d'Europe et d'Orient veröffentlicht. In englischer Sprache werden seine Theaterstücke vom Verlag Laertes Book veröffentlicht.
Ein Hauptziel von Mirza Metin ist es, zeitgenössische kurdische Stücke zu schreiben, zu inszinieren und auf internationalen Bühnen zu zeigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zu Kurdistan und Mesopotamien zugehörigen Rituale, Mythologien, Erzähl-Traditionen und Tanzformen zu erforschen und somit eine authentische Schauspielmethode zu entwickeln und diese mit zeitgenössischem Theater zu verbinden. In diesem Zusammenhang forscht Mirza Metin in seiner antikolonialen Forschungsarbeit „Dramaturgie des Feuers“; vor dem Hintergrund des Feuerelementes wird eine Schauspielmethode namens “Dîwan” entwickelt und angewendet, die verschiedene Tanz- und Klangformen wie Govend, Semah, Dengbêj, Çîrokbêj und Şivan zusammenbringt. Mirza Metin, der in seinen Arbeiten die Möglichkeiten von Körper und Stimme erforscht, sieht das Theater als eine rituelle Form und legt eher Wert auf die physische Interaktion zwischen Zuschauenden und Schauspielenden und der sich daraus entwickelnden physischen Erfahrung, als auf den wörtlichen Inhalt eines Stückes. Er schafft das Theater nicht als einen Ort an dem man für einen Moment zusieht, sondern als einen Moment der Lebenserfahrung. Er sucht mithilfe von Govend, Semah, Kilam und Stran den antikolonialen und euphorischen Schauspieler.